Maler & Bildhauer Symposium in der Toscana 2012

Auf den Spuren der Etrusker-Kunstverein unterwegs.

Unter der bewährten Leitung von Rudolf Neugebauer hat sich eine große Gruppe des Kunstvereins Tauberbischofsheim mit Gästen auf die alle zwei Jahre stattfindenden Fahrt nach Italien zusammengefunden. Das Jubiläums-Symposium (es fand bereits zum zehnten Mal statt) wurde ein voller Erfolg bei bestem Wetter.

Volterra war das Ziel, das schon 2004 besucht wurde, nach Ankunft am Samstag der Gruppe stand die Zimmerbelegung und die Erholung am Pool im Vordergrund.

Der Sonntag begann mit einer ausgiebigen Stadtführung durch Frau Castello die uns ihre Stadt Volterra vorstellte und die Gruppe staunen lies, was für eine große Vergangenheit die Etruskser-Stadt Volterra hatte. Es ist eine magische und geheimnisvolle Stadt, mit einer 3.000 jährigen Geschichte. Aus jeder Epoche ist es möglich Spuren und Zeugnisse zu finden, was Volterra einzigartig unter den Kunststädten macht.

Aus der Etruskischen Zeit blieb uns die Stadtmauer, das imponierende Stadttor Porta Arco, die Gräberstadt der Marmini und zahlreiche archäologischen Funde die sich im etruskischen Museum befinden. Wie die Skulptur Ombra della Sera (dem Abendschatten) mit seinem einzigartigen Profil und den Graburnen aus Alabaster. Das Teatro di Vallebona aus der Zeit des Kaisers Augustus bezeugt die Wichtigkeit von Volterra auch in der römischen Zeit.

Aber es ist das Mittelalter ,das wir in der Struktur der Stadt wieder finden, nicht nur in der Stadtmauer sondern auch in seinen engen Gassen, seinen Palästen den Haustürmen und den Kirchen. Das jährliche Sommerfest wurde vorbereitet, welches noch am gleichen Abend begann. Marktstände wurden vorbereitet und machten uns neugierig was da am Abend alles geboten wird.

Die Renaissance hat starke Spuren hinterlassen, ohne aber die mittelalterlichen Atmosphäre zu beeinflussen.

Volterra ist auch Museumsstadt, erste Skizzen und Aufzeichnungen wurden gefertigt und am nachmittag bereits auf Leinwand und Papier umgesetzt.

Am Abend wurde von vielen das Stadtfest besucht, (das im übrigen 5 Euro Eintritt kostete) und wurden nicht enttäuscht. Gaukler Feuerschlucker, Trommeln und Gesänge, Marktleute vom Gerber , Alabaster-Bildhauer, Hufschmied, Goldschmied, Wein und selbstgemachtes wie Salami, Schinken, Obst und Gemüse - es fehlte nichts, alles wurde in original Kostümen dargeboten. Auch die Örtlichen Geschäfte, Bars und Cafés alle waren in Feierstimmung. Das Fest, welches bis Mitternacht ging, bleibt sicherlich in guter Erinnerung.

Der Montagvormittag begann ebenfalls mit einer Führung, die uns in die Alabaster-Werkstatt von Herrn Rossi führte.

Herr Rossi stellte seinen Betrieb selbst vor und zeigte uns die einzelnen Arbeitsschritte und Produktionswege vom Steinbruch (Alabaster wird unter Tage abgebaut) bis zur fertigen Skulptur .

Am Nachmittag wurde im Luftatelier gearbeitet, Bildhauer und Maler setzten Ihre Skizzen auf Leinwand bzw. an den Steinen fort.

Am Dienstag ging es nach San Gimignano, Rudolf Neugebauer führte durch das Mittelalterlichen Dorf etruskischen Ursprungs, dass im Mittelalter große Macht erreichte.

Von den einst 77 Türmen sind heute noch 13 erhalten.

Im Mittelalter wetteiferten die reichen Handelsgeschlechter um die Höhe ihrer Türme- je höher, desto reicher und einflussreicher war die Familie, meistens handelten sie mit Safran das damals teurer war als Gold und bis heute noch das teuerste Gewürz der Welt ist.

1990 wurde die Stadt zum Weltkulturerbe durch die Unesco ernannt. Am Abend ging es nach San Donato hier besuchten wir einen Bioweinbauer der für uns eine besondere Weinprobe darbot. Herr Fenzi zeigte uns seinen Weinkeller und stellte uns seinen Biobetrieb vor, der unter anderem auch Olivenöl, Safran und natürlich seine Sangiovese Weine vorstellte. Diese Köstlichkeiten wurden uns dann bei der Weinprobe vorgestellt - verfeinert mit selbstgemachtem Ziegenkäse, Fenchel, Salami, Schinken, Paprika und Tomaten.

Donnerstag war Ausflugstag, Meer, Berge und ein idyllisches Weindorf stand auf dem Programm.

Die Gruppe teilte sich auf, ein Teil legte ein Badetag in Cecina al Mare ein, der Rest ging auf Motivsuche in Bibbona - ein erstmals von Etruskern erbautes Dorf - 80 Meter über den Meeresspiegel. Eine malerische Kulisse bot sich den Zeichnern, ein Dorf das durch die Europäische Union wieder zum Leben erweckt wurde - und das ganz ohne große Touristenschwärme.

Am Nachmittag fuhr man mit unserem Bus der Firma Nitschke, gelenkt von Jürgen, weiter nach Bolgheri, ein Touristen-Weinort ganz anders als noch am vormittag, Weinstube an Weinstube, Souvenierläden und Eiscafés soweit man schauen konnte. Viele Künstler haben sich hier sesshaft gemacht.

Bolgheri ist berühmt führ seine Zufahrt mit einer fast sieben Kilometer lange Zypressenallee die einmalig ist, desweiteren ist Bolgheri bekannt mit seinen Weinen „Sassicaia“ und „Vermentino“ die unter Weinhändlern auf der ganzen Welt zu Höchstpreisen angeboten werden. Auch das Parfüm Bolgheri war bei den Damen bekannt, es wurde ausgiebig getestet und gekauft. Die herrlichen Olivenbäume aus dem Jahre 1720 wurden von unseren Zeichnern festgehalten.

Der Freitag war unser letzter Arbeitstag und wurde von allen genutzt um alles gemalte und durch die Bildhauer erstellten Skulpturen für die am späten Nachmittag geplante Vinissage im Freien aufzubereiten.

Rudolf Neugebauer stellte dann am Abend in einer improvisierten Ausstellung alle fertiggestellten Arbeiten, mit einem Glas Secco den Beteiligten und auch den Feriengästen des Hotels „Nencini“ vor.

Über 130 Gemälde, 8 Skulpturen und Tausende von Fotografien wurden an diesem Maler und Bildhauersymposium erstellt - manche Galerie würde sich über diese künstlerischen Arbeiten für eine Ausstellung freuen.

Zum Abschluss zeigte die Küche des Hotels nochmals ihr ganzes können und wir wurden mit einem besonders schmackhaften Mahl verabschiedet.

Gab es doch Carpaccio vom Schwertfisch-Putanesco - und eine Griglio de Pesce, im Anschluss an das Abendessen gab es dann noch Vin Santo mit Cantucini. Doch das war noch nicht alles, eine extra für uns erstellte Torte verziert mit Pinsel - und Hammer & Meißel - den Symbolen der Kunst und einen Sekt aus San Gimignano schloss den Freitag ab.

Unser Hotelier Herr Nencini bedankte sich bei uns für das gute miteinander und lud uns wieder für das nächste Maler- und Bildhauersymposium in seinem Hause ein.

Am Samstag dann die Heimfahrt nach dem Frühstück -Volterra - Cecina - La Spezia - Parma-Como - Bregenz - Lauda - TBB. Eine wunderbar kreative Woche ging zu Ende.


Bilder

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